Die derzeitige Wohnraumpolitik und die Wohnungslosenhilfe verhindern, dass alle Menschen eine Wohnung erhalten
Die existierenden Angebote und Einrichtungen der Freiburger Wohnungslosenhilfe bieten Menschen ohne Wohnung Unterstützung, machen sie jedoch nicht weniger wohnungslos. Die Vermittlung in Wohnraum findet kaum statt. Grund dafür ist der Mangel an angemessenem und bezahlbarem Wohnraum. Um den wenigen Wohnraum müssen wohnungslose Menschen konkurrieren. Das Hilfesystem reagiert mit Vergabekriterien. So müssen Personen, die auf das Hilfesystem angewiesen sind, vor dem Erhalt einer Wohnung ihre „Wohn-“ bzw. „Mietfähigkeit“ unter Beweis stellen. Diejenigen, die die geforderten Kriterien nicht erfüllen, erhalten auch nach Jahren nur schwer eine Wohnung. Für die Lösung dieser Problematik braucht es einen Paradigmenwechsel in der Wohnraumpolitik. Ein Bemühen der derzeitigen Wohnraumpolitik, Wohnungslosigkeit zu beseitigen, ist jedoch nicht zu erkennen. Anstatt strukturelle Ursachen von Wohnungslosigkeit zu bekämpfen, macht sie Betroffene für ihre Lage allein verantwortlich.
Fest steht: Gäbe es genügend Wohnraum für alle, müsste die Wohnungslosenhilfe nicht mehr auf fadenscheinige Konzepte wie das der „Mietfähigkeit“ zurückgreifen und könnte sich auf Hilfen zur Wohnraumsicherung konzentrieren.
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