Soziale Arbeit – im Auftrag der Sicherheit unterwegs?

Online-Vortrag und Diskussion

mit Georg Grohmann (Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork / Mobile Jugendarbeit)

Donnerstag 4. Februar 2021 um 20 Uhr
Online-Veranstaltung (Link auf Anfrage per Mail)
e.mail: aks-freiburg@gmx.dehttps://aksfreiburg.wordpress.com

Das Thema „Sicherheit“ wird für bestimmte Bereiche der Sozialen Arbeit zunehmend virulent. Zum einen erleben wir in Freiburg, dass die Soziale Arbeit als präventiver Teil eines kommunalen Sicherheitskonzeptes instrumentalisiert wird. Dazu passt, dass sich der Freiburger Vollzugsdienst hin und wieder als „Sozialarbeit mit Durchgriffsmöglichkeit“ öffentlichkeitswirksam darstellt. Hiervon hat sich der AKS Freiburg deutlich distanziert. Gleichzeitig agiert der VD als „Armenpolizei“ und geht rigoros gegen bettelnde Menschen in der Innenstadt vor.

Aber auch bundesweit gibt es bedenkliche Entwicklungen. So sind die Novellierungen der Polizeigesetze in vielen Bundesländern Ergebnis eines stärker nach Ordnung und Kontrolle zielenden Staates. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind in der Praxis aufsuchender Sozialarbeit konkret spürbar.

So sind Adressat*innen von Streetwork besonders von Überwachungsmaßnahmen des öffentlichen Raums betroffen. Aber auch Fachkräfte berichten von Dimensionen der Überwachung, welche erstens längst vergessen schienen und zweitens direkten Einfluss auf die praktische Arbeit und ihre Wirksamkeit entfalten. Im Vortrag werden diese Entwicklungen anhand konkreter Beispiele aufgezeigt und mögliche Folgen für die Wirksamkeit aufsuchender Arbeit beschrieben.

  • Welche Konsequenzen ziehen Fachkräfte der Sozialen Arbeit aus diesen Verschärfungen?
  • Was bedeutet diese Entwicklung für eine vertrauensvolle Beziehungsarbeit?
  • Welche Rolle spielt hierbei das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter*innen?
  • Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen für die Alltagspraxis der Sozialen Arbeit?

Zum Weiterlesen: „Gefährliches Pflaster“ – Zeitung zur Sicherheitskritik

hier eine kleine Nachbereitung zum Vortrag Soziale Arbeit – im Auftrag der Sicherheit unterwegs?

  1. Interview
    Im Interview bei Radio Dreyeckland fast Georg die wichtigsten Dinge seines Vortrags zusammen, für alle die den Vortrag nicht hören konnten. Leider hat es mit dem Mitschnitt nicht geklappt. Aber das Interview bringt in Kürze einen Überblick zum Thema.
    „Polizei und Ordnungsbehörden machen keine soziale Arbeit!“ Über die Folgen eines sich verschärfenden Sicherheitsdiskurses für die Soziale Arbeit
  2. Präsentation
    Hier auch die Präsentation zum Vortrag der nochmals die Stichpunkte und den Ausblick wiedergibt.
  1. Sicherheits-Paradox
    „Die Menschen im Südwesten fühlen sich sicher. Trotzdem wollen sie mehr
    Sicherheit.“

    Dazu auch: „Gefährliches Pflaster“ – Zeitung zur Sicherheitskritik

PS. hier geht es um Sicherheit wie wir das meinen:

aks-Newsletter 06/2020

Hallo kritische Soziale Arbeiter*innen,

die Termine des aks-Treffen fürs 2. Halbjahr (Di. 15.09., Mi. 14.10., Di. 17.11., Mi. 09.12.) ist noch nicht klar ob wir uns physisch treffen können, oder eine online-Variante durchführen, aber ihr könnt sie schon in den Kalender eintragen.

Kollektive Fortbildung zum Thema „Organizing“ zusammen Organisieren lernen immer am 4. Mittwoch/Monat 19 Uhr 24.06. / 22.07. (schreibt eine Email für mehr Infos)

Mit dem Sinken der Neuinfiziertenzahlen beginnt nun auch die Debatte darüber, wie mit den Folgen der aktuellen Krise umgegangen werden und wer für die Krise bezahlen soll. Spoiler: Wenn wir uns nicht organisieren, wird auch der Sozialbereich sicher mit dabei sein!  Weiterlesen

Soziale Arbeit – im Auftrag der Sicherheit unterwegs?

Diesen und weitere spannende Artikel findet ihr in der „Gefährliches Pflaster“ – Zeitung zur Sicherheitskritik (.pdf)

Im Gegensatz zur Repression scheint Soziale Arbeit ein positives Image zu haben. So sieht der Leiter des Freiburger Vollzugsdienstes (VD) sich und seine Kolleg*innen „ein wenig wie Sozialarbeiter“ bzw. als „Sozialarbeiter mit Durchgriffsmöglichkeit“ (beides 2018). Angesichts dieser etwas eigenwilligen Interpretation von Sozialer Arbeit will sich der „Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit“ (aks Freiburg) in aller Deutlichkeit von den Aussagen des VDs distanzieren und klarstellen: Soziale Arbeit setzt sich für Menschen ein und ergreift Position gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung und Stigmatisierung! Und wenn schon der Bedarf an Sozialer Arbeit im öffentlichen Raum durch den VD gesehen wird, sollte auch bedarfsgerecht Soziale Arbeit finanziert und eingerichtet werden anstatt die Ordnungsbehörde zur Sozialen Arbeit umzuschreiben. In der „Sicherheits“-Debatte ist zu beobachten, wie die Soziale Arbeit, im Speziellen die Straßensozialarbeit, vereinnahmt und zu einem wichtigen Teil des Sicherheitspakets (SIPA) gemacht wurde. Weiterlesen

Soziale Arbeit: Emanzipation oder Repression? – „Hilfe unter Protest“

Aus dem aktuellen Newsletter:

Hallo kritische Soziale ArbeiterInnen,

„Behörden würden von Sozialarbeitern erwarten, dass sie geflüchtete Menschen  auch kontrollieren, sanktionieren und ihnen Rückkehrberatung anbieten, der  Anspruch der Sozialarbeit sei im Widerspruch dazu unterstützend und  emanzipatorisch.“ so ein Zitat in der BZ
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